Darmkrebsvorsorge
Mit etwa 70000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Darmkrebs die häufigste Krebsart in Deutschland. In Bayern liegen dabei Niederbayern, die Oberpfalz und Oberfranken bei der Zahl der Neuerkrankungen pro Jahr an der Spitze. Jedes Jahr sterben in Deutschland ca. 25000 Menschen an Darmkrebs. Dabei kann, belegt durch große epidemiologische Studien, Darmkrebs durch Vorsorge mittels Darmspiegelung in über 95% der Fälle verhindert werden. Das Lebenszeitrisiko für die Erkrankung Darmkrebs liegt bei 6% und steigt im zunehmenden Alter an. 70% der Darmkrebserkrankungen treten im 50. Bis 80. Lebensjahr auf.
Bereits 10 Jahre vor Auftreten von Darmkrebs, können dessen Vorstufen (Polypen) erkannt und komplett entfernt werden. Die Darmspiegelung ist daher eine wissenschaftlich etablierte und sinnvolle Vorsorgeuntersuchung die für Patienten eine frühzeitige Heilung von Darmkrebs ermöglicht. Risikofaktoren für die Entstehung von Darmkrebs sind das steigende Lebensalter und erbliche Vorbelastung, d. h. Fälle von Darmkrebs bei Verwandten ersten Grades. In selteneren Fällen spielen genetische Syndrome eine Rolle. Da das Risiko an Darmkrebs zu erkranken ab dem 50. Lebensjahr steigt, sollte hier die Vorsorge beginnen. Ab dem 55. Lebensjahr erstatten die Krankenkassen die Kosten für eine Vorsorgekoloskopie. Sollten jedoch zuvor Beschwerden oder ein positiver Test auf verborgenes Blut im Stuhl auftreten, werden die Kosten selbstverständlich auch dann übernommen. In Familien in denen Patienten vor dem 50. Lebensjahr an Darmkrebs erkranken, sollten sich erstgradige Verwandte bereits 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter des Betroffenen untersuchen lassen. Weitere Erkrankungen die die Entstehung von Darmkrebs begünstigen sind u. a. chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Hier sollte individuell anhand des Befallsmuster und der Erkrankungsdauer die Vorsorge gestaltet werden.
Da Darmkrebs erst spät Symptome oder Beschwerden verursacht ist die Vorsorgeuntersuchung so wichtig, denn im fortgeschrittenen Stadium ist die Erkrankung schwerer zu heilen. Nach einer unauffälligen Coloskopie ist für die nächsten 10 Jahre das Risiko an einem Darmkrebs zu erkranken sehr gering und erst dann wieder eine Darmspiegelung notwendig. Falls Polypen entfernt werden ist das Nachsorgeintervall von der Art, Anzahl und Größe der Polypen abhängig. Unsere Patienten werden durch ein Erinnungsschreiben über die Notwendigkeit einer Nachsorgeuntersuchung informiert.
Durch enge Kooperation mit den Darmkrebszentren am Caritas Krankenhaus St. Josef und Klinikum der Universität Regensburg sowie dem Darmkrebszentrum am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder ist im Falle der Erstdiagnose einer Darmkrebserkrankung eine zügige weitere Therapie gewährleistet. Dabei werden die notwendigen Befunde mit den weiterbehandelnden Ärzten direkt ausgetauscht und notwendige Termine vereinbart. Anschließend kann die Nachsorge in unserer Praxis erfolgen.